Inhalt  

Tierarzt Mark wird, wie seine Vorgänger, vom Planeten Siria auf die Erde geschickt, um sich eine Frau zu suchen. Anscheinend hat er jedoch kein besonderes Geschick mit Frauen, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass sein Date Elena bei einem Unfall ihr Gedächtnis verliert und völlig orientierungslos im Krankenhaus aufwacht. Da Elena nicht einmal mehr weiß, wer sie ist und auch Mark nur wenig Informationen über sie hat, ist sie erst einmal völlig alleine und in seiner Hilflosigkeit nimmt sich Mark ihrer nicht vor an, sondern bringt sie direkt auf seinen Planeten. Er lässt sie in dem Glauben, dass Siria auf der Erde bekannt ist, er seine Existenz jedoch lieber Geheim hält, weil die beiden Planeten untereinander aber nicht so gut miteinander auskommen. In kürzester Zeit stellt Elena nun nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Töchter auf den Kopf und ständig plagt Mark die Frage: Was passiert, wenn sich Elena wieder an alles erinnern kann?

Erster Satz des Buches

„>Papa, bitte lass uns nicht so lange allein“, bettelte Carina, während dicke Tränen über die makelloses, blasses Gesicht kullerten und im Licht der untergehenden roten Sonnen glitzerten wie Edelsteine.“


Fazit 
„So fern wie ein Stern“ ist der dritte Band der Siria-Reihe der Autorin Amanda Frost. Da ich die letzten beiden Romane der Autorin regelrecht verschlungen habe (Rezensionen gibts hier und hier), kam ich natürlich auch dieses Mal nicht drumherum, den dritten Band dieser Reihe zu lesen und bin nun wirklich enttäuscht, dass die Trilogie damit ihren Abschluss gefunden hat! Aber lest selbst…

Nachdem Rafael und Simon bei ihrer Suche nach einer irdischen Frau mehr als erfolgreich waren, ist es nun an Mark, auf die Erde zu reisen und sich dort nach einer Gefährtin umzusehen. Anders als bei Rafael und Simon sucht Mark jedoch weniger die große Liebe, denn an die glaubt er ohnehin nicht, sondern vielmehr eine Mutter für seine Töchter. Wie uns relativ schnell klar wird, scheint der smarte Tierarzt im Allgemeinen eher wenig mit Gefühlen am Hut zu haben und so erhofft er sich eine Frau, die er mag und mit der sein Leben in Ruhe und Frieden verbringen kann, der er aber nicht die große Liebe vorgaukeln muss. Dass er damit eher schlechte Chancen bei Frauen hat, scheint ihm irgendwie nicht ganz so klar zu sein und im großen und ganzen erscheint er sehr naiv, sowohl was die eigene, als auch die Gefühlswelt anderer angeht. Trotzdem wirkt er meist recht sympathisch und so fällt es ihm auch nicht schwer, ein Date mit der schönen Elena zu ergattern, einer drallen rothaarigen, die ihn vom ersten Moment an begeistert. Doch wie das Leben nun mal so spielt, hat Elena noch vor der Ausführung des gemeinsamen Dates einen Unfall, bei dem sie ihr komplettes Gedächtnis verliert. Als sie im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich an rein garnichts erinnern und Mark ist der einzige Ansprechpartner, den sie zu diesem Zeitpunkt hat. Durch einen vermeintlichen Geistesblitz inspiriert, erzählt Mark Elena schließlich, dass Siria auf der Erde bekannt sei und jeder von den „Außerirdischen“ wüsste, man jedoch in keinem so guten Verhältnis stehe, weswegen er seine Identität gerne geheimhalte. Kurzerhand nutzt er Elenas Vertrauen in ihn und verfrachtet sie schließlich auf seinen Heimatplaneten Siria, wo Elena -wohl schneller als ihm lieb ist- das Herz seiner Töchter gewinnt und sein ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Mark ist ein „Mensch“, der mit beiden Beinen fest im Leben steht. Er liebt seinen Beruf als Tierarzt und die Tatsache, dass er das Denken und Handeln von Tieren beeinflussen kann, trägt natürlich dazu bei, dass er dementsprechend erfolgreich ist. Wie schon erwähnt, tut er sich mit Gefühlen im Allgemeinen eher schwer, was ihn zu einem seltsamen Zeitgenossen werden lässt und es als Leser manchmal schwer fällt, Sympathie zu ihm aufzubauen. Trotzdem fällt deutlich auf, dass er zu seinen kleinen Patienten sehr wohl eine Art liebevolle Beziehung aufbaut, denn beobachtet man, wie er mit ihnen umgeht, so wird klar, dass er sehr wohl zu Gefühlen in der Lage ist. In den verschiedenen Situationen des Buches neigt man als Leser stellenweise dazu, in das Buch greifen und Mark mal ordentlich schütteln zu wollen, denn die offensichtlichsten Dinge sind für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Man hofft inständig, dass er doch nochmal die Kurve kriegt und irgendwann endlich bemerkt, dass er vielleicht doch nicht so immun ist, gegen die große Liebe…

Elena, eine absolut sympathische, resolute junge Frau, die ihr Gedächtnis verliert und keine Ahnung hat, wer sie eigentlich ist. Ich persönlich finde, dass sie damit wahnsinnig gut umgeht, ich selbst wäre wahrscheinlich schon am ersten Tag total ausgeflippt. Keine Erinnerung an irgendetwas, nicht einmal den eigenen Namen! Das muss doch schrecklich sein… und dann kommt auch noch ein Mann daher, der Dir erzählt, dass Außerirdische total bekannt seien und die Existenz eines fremden Planeten sowieso?! Auch wenn in Elena irgendwas dagegen ankämpft, dies zu glauben, fügt sie sich ihrem Schicksal und vertraut Mark, so gesehen hat sie ja eigentlich keine andere Wahl. Doch das ist nicht alles: wie es nunmal so ist, verliebt sie sich Hals über Kopf in den störrischen Witwer, obwohl sie es eigentlich nicht so recht wahrhaben will. Doch wie gewinnt man das Herz eines Mannes, der der Meinung ist, keine echten, liebesartigen Gefühle empfinden zu können? 

Auch die anderen, teilweise schon bekannten, auftretenden Charaktere sind wieder herzallerliebst und besonders Marks Töchter haben es mir regelrecht angetan. Die beiden hängen wahnsinnig an Elena und auch wenn Mark’s ältere Tochter Tessa sich zu Beginn noch etwas schwer tut, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie Elenas Charme erliegt. 

Insgesamt kann ich euch dieses absolut wundervolle Buch nur empfehlen, denn Amanda Frost entführt euch auch hier wieder in eine fantastische Welt voller neuartiger Tiere, wie Andromeda-Igeln (welche ich auch wahnsinnig gerne auf der Erde hätte!), neuartigen Landschaften mit andersfarbigen Objekten, zwei Sonnen, seltsamen Kleiderordnungen und Fähigkeiten, wie sie auf der Erde wohl niemals vorhanden sein werden (zum Glück?). Die Geschichte an sich überzeugt und lässt einen kaum mit dem Lesen aufhören und die Charaktere hätte man am liebsten bei sich im Wohnzimmer sitzen.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

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