Inhalt
Nora Morgenroth ist gerade mit ihrer Schwester Hedda und ihrem Schwager Marc auf der Autobahn unterwegs, mitten in der Nacht und in völligem Schneechaos, als der schreckliche Autounfall passiert. Hedda erleidet schwere Verletzungen und ihr Ehemann Marc stirbt sogar, während Nora den Unfall nahezu unbeschadet übersteht. Schon als Nora im Krankenhaus aufwacht, plagen sie seltsame „Visionen“, die sie zuerst für eine Ausgeburt ihrer Fantasie hält – immerhin steht sie unter Schock und erlitt einen schweren Autounfall! Nach und nach stellt sich heraus, dass sie sich die Visionen nicht nur einbildet und sie in ihrer neuen Wohnung sogar stärker werden. Als Nora dann herausfindet, dass die Vormieterin unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, wird sie hellhörig und beginnt mit ihren Nachforschungen…
 
Erster Satz des Buches
„Ich höre die Stimmen der Verstorbenen. Das ist eine Tatsache.“


Zitate
„Es war wie ein Hauch, wie das Rauschen von Buchenlaub in leichtem Wind, der langsam verebbte. Es waren keine Worte im eigentlichen Sinne, mehr ein Flattern, Surren und Vibrieren, und dennoch war es genau das, was ich verstand.“


Fazit
„Nora Morgenroth: Die Gabe 01“ ist ein Roman der Autorin Kerstin Michelsen, von der ich euch bereits einiges an Romanen vorgestellt habe:

Als mich die Autorin vor längerer Zeit ansprach und fragte, ob ich ihren (damals) neuesten Roman rezensieren möchte, sagte ich natürlich sofort zu!

Nora ist gerade mit ihrer Schwester und ihrem Schwager auf der Autobahn unterwegs, als der schreckliche Unfall passiert, der ihren Schwager das Leben kostet und ihre Schwester schwer verletzt. Sie selbst übersteht den Unfall relativ unbeschadet, lediglich ein paar kleinere Verletzungen und ein riesen Schock machen ihr zu schaffen. Als sie im Krankenhaus aufwacht, plagen sie von Anfang an seltsame Visionen: Nora glaubt, die Stimmen von nahestehenden Verstorbenen zu hören, nämlich die von ihrem Vater, Oma, Opa und ihrem Schwager Marc. Zuerst glaubt sie, dass dies auf ihren Schock nach dem Unfall zurückzuführen ist, doch als sie sich nicht nur fortsetzen, sondern sogar verstärken, als sie ihre eigene Wohnung aufsucht, wird ihr schnell klar, dass es sich hierbei nicht nur um Einbildung handelt – denn die Frau, die in ihrer Vision auftaucht, ist ihr gänzlich unbekannt! Auf die ein oder andere Nachforschung hin erfährt sie dann, dass die Vormieterin unter mysteriösen Umständen ums Leben kam… und wird hellhörig – denn die Beschreibungen der jungen Verstorbenen passen exakt auf die Frau aus ihrer Vision…

Nora ist gerade frisch von ihrem Mann geschieden und ist gerade erst in ihre neue Wohnung eingezogen, als der Unfall passiert. Sie scheint sehr durch den Wind zu sein, was in anbetracht der Situation natürlich durchaus verständlich ist. Die Stimmen, die sie hört machen ihr Angst und zu Anfang versucht sie natürlich, dem ganzen irgendwie auszuweichen… als sie dann jedoch anfängt genauer hinzuhören und sich ganz diesen Stimmen hingibt, bemerkt sie, dass es manchmal vielleicht ganz gut tut, nahestehenden Verstorbenen noch einmal zuzuhören… Mir persönlich war Nora von Anfang an sehr sympathisch und ich konnte mich sehr gut in ihre Lage versetzen, denn ihre Gefühle und Gedanken waren absolut nachvollziehbar. Von der geschockten, schwachen Frau, entwickelt sie sich (wieder) zu einer willensstarken, gefestigten Persönlichkeit, die versucht der Sache auf den Grund zu gehen und herauszufinden, wieso sie solch eine starke Verbindung zu einer Verstorbenen zu haben scheint – ob es nur daran liegt, dass sie zufällig in derselben Wohnung wohnt?

Die Nebencharaktere, die man im Laufe des Romanes kennenlernt (Noras Schwester Hedda, ihre beste Freundin Sibylle, ihre Arbeitskollegin Franka…) sind durch die Bank weg sehr gut durchdacht und tiefsinnig kreiert, jeder nimmt seine eigene Position ein und jeder spielt seine eigene Rolle. Besonders gut gefiel mir auch die Hausbewohnerin Frau Elisabeth Müller, die jedoch nur kurzfristig auftritt. Noras Schwester Hedda war mir, mal mehr mal weniger, sympathisch, im Grunde scheint sie unserer Hauptprotagonistin aber sehr gut zu tun und für den Roman ist ihre Anwesenheit auf jedenfall wichtig. Über Noras beste Freundin Sibylle erfährt man nur wenig, eigentlich schade, wenn man bedenkt, dass es sich um ihre beste Freundin handelt! Ihre Kollegin Franka stellt sich als sehr nette und schräge Person raus, die mir in meinem eigenen Privatleben wohl auch durchaus willkommen wäre – denn sie scheint einfach immer Leben in die Bude zu bringen!

Insgesamt kann ich euch diesen Roman uneingeschränkt empfehlen: er ist interessant, etwas mysteriös, spannend, tiefgreifend und zumindest für mich auch absolut unvorhersehbar. Das Eintauchen in die Gefühlswelt der Hauptprotagonistin gefiehl mir ausnehmend gut und auch die Story war mal etwas ganz anderes, als man es bisher von der Autorin gewohnt war. Dies soll dem Lesespaß jedoch keinen Abbruch tun, denn auch in diesem Genre kann sich die Autorin wunderbar behaupten!

Wertung: 5 von 5 Sternen!


Ein herzliches Dankeschön an die Autorin, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!

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