Inhalt
Im
düsteren Schloss ihrer Ahnen wächst Aura Institoris inmitten eines Labyrinths
endloser Gänge und Säle heran. Als ihr verhasster Vater, ein Alchimist, getötet
wird, verliebt sie sich ausgerechnet in seinen Mörder – den mysteriösen
Gillian. Sein Auftrag ist es, auch Aura zu ermorden. Doch Gillian stellt sich
für sie gegen seinen Meister. Gemeinsam geraten die beiden zwischen die Fronten
eines Krieges zwischen Unsterblichen, deren Hass die Jahrhunderte überdauert
hat. (Kurzbeschreibung von www.amazon.de)
Infos zum Buch
Seitenzahl: 512 Seiten
Preis: 9,99€ (Taschenbuch)
Erster Satz des Buches
„Und dann das Schloss.“
Fazit
„Die Alchimistin“ ist ein Roman des Autors Kai Meyer. Auch wenn ich bisher nur wenig von Kai Meyer rezensiert habe, bin ich ein sehr großer Fan des Autors und habe zumindest den Großteil der älteren Büchern von ihm gelesen (daher auch keine Rezensionen, das war alles vor meiner Blogger-Zeit). Die Neuauflage der „Alchimistin-Saga“ im Heyne Verlag war ausschlaggebend, dass ich die Reihe unbedingt noch einmal lesen wollte und so begann ich mit dem ersten Band…
…und wurde sofort wieder in die verrückte Welt von Aura Institoris, ihrem Alchimisten-Vater, ihrer Schwester Sylvette, Mutter Charlotte, den Stiefbrüdern Daniel und Christopher, dem Hermaphroditen Gillian, sowie vielen weiteren, fantastischen Charakteren gezogen. „Die Alchimistin“ ist ein Buch, das einen sofort in seinen Bann zieht, denn nicht nur die Protagonisten zeugen von ungeheurer Charaktertiefe, auch die Landschafts- und Ortsbeschreibungen die Kai Meyer in einer Art und Weise beschriebt, dass man sich sofort dorthin versetzt fühlt, überzeugen.
Die meisten von euch werden den Autor hauptsächlich als Verfasser fantastischer Werke im Sinn haben, wer seine Werke jedoch schon länger verfolgt, der weiß, dass sich Meyer häufig auch auf einer historischen Schiene bewegt, die jedoch nicht minder spannend oder interessant aufgezogen ist. Die Details sind bis ins kleinste recherchiert und absolut realitätstreu, sodass das Lesen, dieses und auch anderer seiner historischen Werke, nicht nur zum reinen Vergnügen macht, sondern auch eine Art bildendende Aufgabe innehat.
Auch wenn die Charaktere durchweg tiefgründig, wie auch gut überlegt wirken, so wartet man bei manch einem doch fast umsonst darauf, dass sich eine gewisse Sympathie einstellt, denn so mancher Part ist und bleibt einfach unzugänglich. Dennoch sind selbst die Schurken in diesem Buch eine Besonderheit, auch wenn man lange Zeit nicht so recht zu fassen bekommt, wer nun auf der guten Seite steht – und wem man vielleicht doch lieber nicht zu viel anvertrauen sollte.
Besonders die thematisierte Alchemie empfand ich als überaus spannend, denn in aller Regel wird man heutzutage nicht mehr mit dieser „alten Kunst“, wie sie damals vielfach praktiziert und ausprobiert wurde, konfrontiert. Jeder kennt die Alchemie nur unter der Kunst, die alle wertlosen Gegenstände zu Gold verwandeln kann – oder können sollte – doch die wenigsten kennen das Verfahren, bzw. die Grundidee, Unsterblichkeit zu erlangen. Durch die Harry Potter Romane wurde der „Stein der Weisen“ eher ein Begriff, doch das tatsächliche Herstellungsverfahren ist auch dort ein großes Geheimnis und wird nie näher erläutert.
„Die Alchimistin“ befasst sich mit den verschiedensten Formen zum Erlangen der Unsterblichkeit und schockiert mit mancherlei grausamen Methode. Dies tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch und so bleibt der Roman packend, fesselnden überaus spannend. Außerdem beinhaltet er soviel mehr, als die Suche nach der Unsterblichkeit: Familiendramen, düstere Geheimnisse, das Auftreten des Templerordens, reisen in Ferne Länder, dunkle Katakomben… alles in allem handelt es sich hierbei also um eine Geschichte, die einen förmlich ins Buch hineinzieht, festhält und erst wieder gehen lässt, wenn man die letzte Seite beendet und seufzend das Buch zugeklappt hat.
Im Anhang finden sich allerlei interessante Daten und Fakten zu den Notizen und Nachforschungen, die Kai Meyer getätigt hat, sowie einiges zur Entstehung des Buches – eine tolle Ergänzung, die ein wenig Neugier befriedigen kann.
Wertung: 5 von 5 Sterne
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