Inhalt

Ben und Zita sind frisch verliebt. Doch sie dürfen nur wenige Wochen der
Unbeschwertheit erleben. Das Schicksal zwingt sie von heute auf morgen dazu,
sich neu zu orientieren. Ein Unfall stellt sie auf eine harte Probe, als Ben
schwer verletzt und mit einem Leben im Rollstuhl konfrontiert wird.
Bei der Aussicht darauf, sich mit einer bleibenden Behinderung arrangieren
zu müssen, reagiert er überfordert. Er zweifelt, ob Zita diese Herausforderung
mit ihm bestehen und die Beziehung dieser Belastung standhalten kann. Zu seiner
Überraschung verspricht Zita, bei ihm zu bleiben.
Allerdings ahnen die beiden nicht, welch steiniger Weg vor ihnen liegt,
und was er ihnen abverlangen wird. (Kurzbeschreibung von www.amazon.de)

Infos zum Buch
Seitenzahl: 256 Seiten


Verlag: Books on Demand
Preis:  3,99 € (Ebook) / 9,99€ (Taschenbuch)

Erster Satz des Buches
“Der Anblick ihrer abgebissenen Fingernägel verursachte einen Kloß in seinem Hals.” 

Fazit 
“Umdrehungen – Das Leben steht still” ist ein Roman der Autorin Sonja Bethke-Jehle. Vor einiger Zeit fragte mich die Autorin, ob ich gerne an einer Blog-Tour zu ihrem Buch teilnehmen würde, worauf ich natürlich auch das Buch lesen wollte. Zwei Teile der Blog-Tour finden nun bald auf meinem Blog statt (25.02.16 und 05.03.16), weswegen es für mich nun an der Zeit ist, endlich mal die Rezension, passend zum Buch, zu veröffentlichen. 

Was erwartet man von einem Buch, welches von einer Liebesgeschichte erzählt, die einen tragischen Unfall erleidet? Um ehrlich zu sein, wusste ich das am Anfang auch nicht so genau, denn bisher hatte ich kein derartiges Buch gelesen. Ich freute mich aber sehr auf die Lektüre, denn gerade weil ich beruflich mit körperlich wie auch geistig beeinträchtigen Menschen zu tun habe, war ich gespannt, wie die Autorin das Thema angeht und in einem Roman verbaut.

Wie würden wir uns fühlen, wenn wir von heute auf morgen im Rollstuhl sitzen würden, ohne Aussicht darauf, jemals wieder laufen zu können? Wie würden wir damit umgehen, wen hätten wir noch an unserer Seite und was würden wir aus unserem Leben machen? Vor diesen Fragen sieht sich auch Ben, der nach einem tragischen (Arbeits-)Unfall plötzlich im Rollstuhl sitzt. Er muss sich in seinem neuen Leben zurechtfinden, was ihm, verständlicherweise, jedoch extrem schwer fällt und weiß nicht so recht, wie es mit ihm weitergehen soll. Die Autorin beschreibt sehr gut die Gefühlswelt, des nun behinderten Ben und lässt uns nicht nur daran teilhaben, sondern auch ein wenig mitfühlen, was in ihm vorgeht. Man spürt deutlich seine Ängste, seine Verzweiflung und seine Hoffnungslosigkeit und würde nichts lieber tun, als ihm ein wenig von seinen Problemen abzunehmen, doch leider ist uns dies weder im realen Leben, noch in der Welt der Bücher, möglich. 

Besonders spannend fand ich die alltäglichen Probleme, die eine Querschnittslähmung so mit sich bringt, denn hier gibt uns die Autorin einen sehr detaillierten Einblick. Obwohl ich mit behinderten Menschen arbeite und mir durchaus über die funktionierenden/nicht funktionierenden Körperfunktionen im Klaren bin, so habe ich mir (zugegeben) noch nie wirklich Gedanken über die tatsächlichen Einschränkungen und die damit verbundenen Unzulänglichkeiten Gedanken gemacht. (Vermutlich, weil ich eher weniger mit Querschnittsgelähmten Menschen, als eher mit Schwerstmehrfachbehinderten zu tun habe). Die Autorin gibt sich große Mühe, dem Leser einen Einblick in Ben’s Welt zu verschaffen und behandelt die Thematik mit großem Respekt, ohne das ganze beim lesen “zu erschweren”. 

Die Liebesgeschichte zwischen Ben und Zita entwickelt sich rasend schnell, was in diesem Roman allerdings nur zu verständlich ist. Eine Beziehung, die solchem Druck ausgesetzt wird, schreitet zwangsläufig anders voran, als eine “normale” Beziehung, wenn sie überhaupt standhält. Auch wenn Zita häufig wirkt, wie eine oberflächliche, kaufsüchtige junge Frau, so wird schnell klar, dass man sich in ihr getäuscht hat, denn sie steht zu Ben und gibt sich die größte Mühe, um ihm in jeder Lebenslage beistehen zu können. 

Insgesamt kann ich euch diesen Roman uneingeschränkt empfehlen, denn die Autorin geht auch mit diesem, zugegeben etwas schwierigen Thema, sehr leicht um, ohne dem ganzen die Dramatik zu nehmen oder das Thema “kleinzureden”. Die Charaktere sind wundervoll gestaltet und das Lesevergnügen auf jeden Fall gegeben. Auch wenn man sich zu Beginn der Lektüre nicht so ganz sicher war, was man von einem Roman über ein solch schwierigen Thema zu erwarten hat, so wurden zumindest in meinem Fall nur positive Gefühle hinterlassen.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

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