Inhalt
Eigentlich hatte
sich Jessie ihr Leben ganz anders vorgestellt: Erfolgreich im Job, zufrieden in
der Beziehung und glücklich zuhause. Doch Jessies Freund Oli hat da eine ganz
andere Rechnung aufgestellt: in seiner Werbeagentur stellt er sie erstmal nur
als Praktikantin ein, “betrügt” sie hinter ihrem Rücken und statt mit
ihr zusammenzuziehen, steckt er sie erst einmal in eine winzige Wohnung. Als
Jessie diese Misere in ihrem vollen Ausmaß bewusst wird, will sie sich jedoch
nicht bei ihren Freunden und ihrer Familie ausheulen, denn ein “Ich habs
Dir ja gesagt”, ist so ziemlich das letzte, was Jessie gebrauchen
kann. Aus diesem Grund wählt sie eines Abends, betrunken, eine Fremde Nummer
und beginnt, ihre Geschichte zu erzählen… 
Erster Satz des Buches
“>Willst Du..< 
   Na endlich.”
Info’s zum Buch:
Seitenzahl: 213
Verlag: Feuerwerke Verlag
Preis: 9,99 € (Broschiert) / 0,99€ (aktueller
Sonderpreis: Ebook)
Fazit
“Telefonseelsorge – Liebe hat eine lange
Leitung” ist ein Roman der Autorin Emma Lots. Vor einiger Zeit fragte
mich die Autorin höchstpersönlich, ob ich gerne ihren neuesten Roman lesen und
rezensieren möchte. Von der Thematik begeistert sagte ich sofort zu und so
verschlang ich den Roman regelrecht!

Jessie ist eine sympathische junge Frau, die gerade
dabei ist, ihr Leben zu sehr nach einem Mann zu richten, der es eigentlich
nicht ernst mit ihr meinst. Leider weiß das Jessie nicht – oder sagen wir
einfach, sie ist zu naiv, um es zu akzeptieren. Wie so viele Frauen glaubt sie
an ein Happy End und daran, dass besagter Mann (Oli) der Mann ihres Lebens
ist. Dass Jessie jedoch die Frau seines Lebens ist, das scheint Oli
ganz und gar nicht so zu sehen, denn nicht nur, dass er Fremdküsst,
auch sein ganzes Verhalten schreit nicht gerade nach Versöhnung. So
beginnt das Buch also damit, dass Jessie und Oli kein Paar sind
und unsere Hauptprotagonistin verzweifelt versucht, ihren Verflossenen
wieder für sich zu gewinnen. Wie vermutlich jede Frau, die über das
Teenageralter hinaus ist, kann auch ich Jessie zumindest bis zu einem gewissen
Grad verstehen: man ist verliebt, übersieht vielleicht auch deswegen die ein
oder andere schlechte Eigenschaft des Angebeteten und ist etwas blauäugig
hinsichtlich der Zukunftsvorstellungen. Trotzdem möchte man sie das ein oder
andere Mal mit wedelnden Armen darauf hinweisen, dass sie fliegenden Fußes ins
Verderben rennt. Jessie ist chaotisch, ein regelrechter Wirbelwind, aber genau
das macht sie so sympathisch. Ihre kleinen Missgeschicke und skurrilen Ideen,
die uns das ganze Buch über begleiten, lösen nicht nur den ein oder anderen
hysterischen Kicheranfall aus, sondern zeigen uns, dass auch fiktive
Persönlichkeiten wahrlich nicht immer perfekt sind und wahrhaftig kein
einfaches Leben haben müssen. So könnte Jessie gut und gerne das schusselige
Mädchen von Nebenan sein, dass mit ihrer Art jegliche Sympathien
einheimst. 
Jessies Angebeteter Oli hingegen wirkt zu Beginn viel zu
sehr, wie der perfekte Saubermann, ein aalglatter Kerl, der mal einen Fehler
gemacht hat, aber ansonsten die Perfektion in Person ist.
Ich persönlich konnte zu diesem Protagonisten
so absolut keine Sympathie aufbauen, er war mir von Anfang an einfach
zuwider. Vielleicht kann der ein oder andere von euch dem armen Oli ja
etwas mehr Sympathie entgegenbringen? 
Besonders positiv hervorzuheben ist der gute Mann
am anderen Ende der Telefonleitung, dem Jessie – mehr als einmal – ihr
Herz ausschüttet: ohne ihn zu kennen. Auch wenn er zu Beginn
sehr skeptisch und irritiert zu sein scheint, so hört er doch geduldig zu,
gibt Tipps und zeigt Jessie genau das, was sie in solchen, schwachen,
Momenten vielleicht am wenigsten gebrauchen kann: die Wahrheit. Trotzdem
ist er ein treuer Gefährte, denn er ist zu und ist Jessie ein Freund…wenn
auch ein unbekannter. 

Insgesamt kann ich euch “Telefonseelsorge –
Liebe hat eine lange Leitung” mehr als empfehlen. Mit diesem Roman
erhaltet ihr nicht nur eine wundervolle, stellenweise romantischen und von
Herzschmerz geprägte Geschichte, ihr begegnet auch tollen Charakteren (Birgit,
das “Monster” 😀 ) und geht sicherlich nicht ohne den ein oder
anderen Kicheranfall aus der Geschichte. Jessies Geschichte ist erfrischend,
sarkastisch, ehrlich und schamlos und verleitet uns nicht nur dazu, das
Buch in einem Rutsch zu lesen, sondern am Ende auch einmal darüber
nachzudenken, ob jeder Mensch in unserem Umkreis eigentlich das ist, was er
vorgibt zu sein. 


Wertung: 5 von 5 Sterne!
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